Ich liebe Aljezur, ich liebe die Ruhe in meinem Zuhause

Seitdem ich hier angekommen bin, fühle ich mich einfach pudelwohl. Manchmal kann ich gar nicht genau sagen, was es ist, was dazu beiträgt. Es ist zu einem großen Teil die gute Energie. Es ist die Natur. Es ist die Sonne. Und es sind die Menschen hier. Und noch so viel mehr.

beachtime
Abendspaziergang am Meer

Das Tiny House meiner Freundin Anja kannte ich ja schon von meinem letzten Aufenthalt, auch wenn es da noch nicht ganz fertig war. Schon zu dem Zeitpunkt war ich hellauf begeistert und freute mich sehr darauf, es probewohnen zu dürfen. Was neu ist, ist die Außenterrasse, die genau so toll geworden ist, wie das Haus an sich. Und der Standort. Beim letzten Mal stand es noch näher an dem Haus, in dem Anja gerade selber wohnt. Jetzt steht es weiter weg, mitten im Grünen, drum herum sehe ich nur Bäume. Wunderschön!

Essen_im_Gruenen

Gleichzeitig war meine erste Reaktion, als ich hier ankam: mal sehen, ob mir das zu einsam ist. Generell mag ich es, auch mal Menschen um mich herum zu sehen. Ich muss nicht immer gleich mit ihnen reden, aber allein das Gefühl zu haben, dass dort jemand ist, mag ich. Aber auch ein kurzes Pläuschchen mit Nachbarn finde ich nett. Das käme hier definitiv nicht einfach so zustande, hier ist ja niemand. Ich war also gespannt, wie ich die Einsamkeit finden würde.

Nun bin ich schon ein paar Tage hier und kann sagen, dass ich es rundum genieße. Das hätte ich wirklich nicht gedacht. Ich merke, dass mir sonst schnell Sachen zu viel sind, auch soziale Kontakte. Gerade, wenn ich nicht in meiner Mitte bin, stresst es mich oft, unter Menschen zu sein. Dann brauche ich meinen Rückzugsort und meine Ruhe. Und die habe ich hier! Es tut so gut, wenig Ablenkung ausgesetzt zu sein und zudem wenig Geräusche wahrzunehmen. Ich höre so gut wie nie Autos vorbeifahren, sondern einfach nur das Rauschen des Windes in den Bäumen. Wow. Ich wusste nicht, wie beruhigend das sein kann. Und ganz alleine bin ich ja nicht, Enka ist bei mir. Auch sie genießt es, sie kann den ganzen Tag draußen sein. Zwar an der Schleppleine und nicht ganz frei (dann würde sie die ganze Gegend alleine erkunden), aber zumindest ist sie im Freien. Da es tagsüber oftmals recht heiß  wird, verkriecht sie sich die meiste Zeit unter dem Trailer des Tiny Houses, da ist es am kühlsten 😉

 

Ich denke, dass wir oftmals noch mehr Ruhe gebrauchen können, als wir eigentlich denken. Nur wo haben wir das schon? Und wann gönnen wir uns das?
Wir sind täglich und rund um die Uhr so vielen Reizen ausgesetzt, das ist ganz schön viel für unser Nervensystem. Nicht umsonst werden Waldbaden, Digital Detox etc. immer beliebter. Der Wunsch, nicht immer erreichbar zu sein, Ruhe zu haben und mit der Natur verbunden zu sein.

Kein Digital Detox, aber Natur

Zurück zu meinem Leben hier..

Nun klingt es vielleicht so, als würde ich zu einem Einsiedlerkrebs, so ist es auch wieder nicht. Ich treffe Anja des Öfteren zum kurzen Austausch oder wenn es irgendwas im Haus zu tun gibt und ab und an kommen Handwerker, die hier etwas arbeiten. Wenn ich „etwas erleben“ will oder Menschen sehen, fahre ich nach Rogil oder Aljezur. Glücklicherweise kenne ich schon ein paar liebe Menschen hier, mit denen ich mich verabrede. Als feste Routine hat sich wieder der samstägliche Besuch auf dem Farmers Market mit anschließendem Kaffeetrinken eingebürgert. Ich liebe diesen Markt! Es gibt jede Menge Obst und Gemüse von lokalen Anbietern, einiges davon ist bio. Bei dieser tollen Auswahl an leckeren, frischen Sachen kann ich mich manchmal kaum stoppen und kaufe regelmässig zu viel ein. Aber immer so, dass ich es dennoch aufessen kann. Bei mir wird äußerst selten Essen weggeworfen, darauf achte ich.

Farmers_Market_Aljezur
Meine Markt-Ausbeute

Bis vor Kurzem ging es für mich im Anschluss meistens ins angesagte, eher hippe und fancy Koyo Kaffee, in dem man super Kaffee (zu deutschen Preisen) bekommt. Seit Neuestem treffe ich mich mit Freuden auf dem Marktplatz in einem portugiesischem Café auf frisch gepressten Orangensaft und vegetarischen Toast. Oder Kaffee, denn der Cappuccino mit Hafermilch ist auch hier schon angekommen. Insgesamt ein super Start ins Wochenende! Schon jetzt freue ich mich wieder auf den nächsten Samstag.

Zusätzlich habe ich einen Portugiesisch Kurs gestartet. Ich gehe ja stark mit dem Flow, schaue, was zu mir kommt, was sich leicht anfühlt. Dann ist es in der Regel das „Richtige“. Vielleicht hätte ich gar nicht in der ersten Woche meiner Ankunft mit dem Kurs angefangen, aber ich hatte das Gefühl, es sollte so sein. Schon während meines letzten Aufenthaltes hier, Anfang des Jahres, lernte ich eine nette Portugiesin auf einem Flohmarkt kennen, Mariana. Sie erzählte mir, dass sie Sprachkurse anbietet und ich sagte, dass ich mir gut vorstellen könnte, ihren Kurs zu besuchen, wenn ich im Sommer wieder zurückkomme.

Das hatte ich zwar im Hinterkopf, ganz präsent war es bei meiner Rückkehr allerdings nicht. Als ich am ersten Abend in Aljezur mit meinen Freunden Pizza essen ging, erzählten sie mir, dass sie gerade mit einem Portugiesisch Kurs angefangen hätten. Ich dachte mir, das wäre ja jetzt ein großer Zufall, würden Sie sagen, dieser Kurs wäre bei Mariana. Auf meine Nachfrage hin sagten sie, dass sie sehr happy mit dem Kurs wären und die Leiterin Mariana hieße. Was für ein Zufall! Hatte zwar gerade vor zwei Wochen begonnen, aber es wäre ja nett, wir würden ihn zusammen belegen. Ich dachte darüber nach.

Ein paar Tage später ging ich nach meinem Samstags-Ritual auf dem Markt in Richtung Auto und wer kommt mir entgegen? Mariana. Noch ein „Zufall“? Ich erzählte ihr, dass Freunde von mir schon ihren Kurs belegen und fragte, ob es möglich wäre, auch noch mit einzusteigen. Sie bejahte und würde sich freuen, würde ich dazukommen.

Auch, wenn es mir fast ein bisschen schnell ging, sagte ich zu. Ich bin davon überzeugt, dass mir das Universum sagen wollte, dass jetzt genau der richtige Zeitpunkt sei. Also sagte ich zu. Meine erste Stunde war für die anderen Teilnehmer bereits die 3., mir fehlten demnach die Vokabeln der ersten beiden Stunden. Es war zwar herausfordernd, dennoch machbar. Ich bin froh, jetzt direkt damit anzufangen, sonst schiebe ich es vielleicht noch länger vor mir her. Und so freue ich freue mich schon, bald die ersten Sätze sprechen und im Restaurant zumindest in Landessprache bestellen zu können.

Dadurch, dass ich meinem Herzenswunsch, nach Portugal zu ziehen, nachgegangen bin, darf ich jetzt an meinem  Lieblingsort leben. Ich genieße es sehr und fühle mich rundum wohl.

Follow your heart! Follow your dreams!

Yoga_in_nature
Yoga im Grünen

Yoga_with_Enka
Enka dehnt sich mit 🙂

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