Astralreise

Ich möchte euch von meiner ersten Astralreise berichten, die ich letzte Woche erlebt habe. Meine Freundin Anja war kurz zuvor bei einem Workshop zu diesem Thema und konnte die Astralreise anhand ihrer Erfahrungen bei mir anwenden.

Ehrlich gesagt hatte ich zuvor wenig davon gehört, aber das, was ich online recherchierte, machte mich neugierig. Es ist eine außerkörperliche Erfahrung, in englisch out of body experience. Man soll ein Gefühl der Loslösung vom Körper erfahren, Zeit und Raum verschwinden. Zu diesem Zustand gelangt man zum Beispiel durch eine angeleitete Meditation und Visualisierungsübung.

Astralreise

Anja berichtete, dass es bei dem Workshop für jeden gut geklappt hat und jeder Teilnehmer (auf seine Weise) etwas Bestimmtes gesehen oder wahrgenommen hat. Ich war etwas unsicher, ob es bei mir auch „so einfach“ funktionieren würde. Bei anderen Übungen oder z.B auch meiner Reiki-Ausbildung war es in der Vergangenheit so, dass andere Menschen Dinge sehen konnten, die ihnen aus dem Unterbewusstsein gezeigt wurden (Farben, Formen, Bilder,..), ich allerdings nicht. Je mehr ich in diesen Momenten dachte „wieso sehen die anderen jetzt etwas, ich muss auch etwas sehen!“, desto weniger passierte. Irgendwann bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass es vollkommen ok ist, wie es ist. Jeder ist anders. Und ich bin eher jemand, der in diesen Momenten etwas fühlt statt sieht.

Tatsächlich ging es Anja auch so (ja, es gibt neben dem Namen einige Gemeinsamkeiten ;-)). Alles, was der Trainer des Workshops ihr dazu sagte, also wie man dann vorgehen sollte, gab sie mir weiter. Und so ließ ich mich einfach darauf ein…

Anja hatte bei sich zu Hause schon alles vorbereitet, so dass ich mich nur noch auf den Boden legen und entspannen musste, als ich dort ankam. Bevor ich mich hinlegte, sollte ich noch eine Frage oder ein Thema überlegen, das ich mit auf die Reise nehmen konnte. Vielleicht würden dazu Antworten kommen. Nach einer kurzen Zeit des Überlegens hatte ich eines. Warum habe ich gerade seit ca. 2 Wochen eine Blasenentzündung? Was soll sie mir sagen? Ok, dann konnte es ja losgehen. Hinlegen und entspannen. Puh, gerade war ich mit den Gedanken doch noch bei der Arbeit und bei Enka, die nun alleine zu Hause war in dem recht warmen Tiny House. Nun gut, sie würde es überstehen und ich sollte versuchen, abzuschalten.

Erstaunlicherweise funktionierte das recht schnell. Als Vorbereitung zur Astralreise, ist es wichtig, einen ruhigen Ort ohne Ablenkung zu finden. Check, den hatte ich. Mit einem Tuch über den Augen wurde es schön dunkel und ich fühlte mich noch mehr bei mir.

Durch ein paar tiefe Atemzüge entspannte sich mein Körper mehr und mehr. Anjas ruhige Worte und die angeleitete Meditation ließen mich immer tiefer sinken. Ich solle mir vorstellen, an einem schönen Ort zu sein. Anja fragte mich, was ich sah. Kurzzeitig dachte ich: hui, das geht aber schnell. Jetzt soll ich mir direkt was vorstellen? Wo soll das denn herkommen? Aber tatsächlich hatte ich direkt ein Bild im Kopf. Es war ein schöner Wald, ich war alleine, die Sonne schien, es war angenehm warm. Ich ging aus einem hübschen Holzhaus in diesen Wald hinaus. Ehrlich gesagt fühlte es sich nicht sonderlich „kreativ“ an, denn das war ziemlich ähnlich zu dem, was ich ein paar Minuten zuvor noch gemacht und gesehen habe. Ist das jetzt wirklich eine Astralreise?

Ich versuchte, mir keine weiteren Gedanken zu machen und vor allem nicht zu bewerten („mache ich etwas falsch?“), sondern mich darauf einzulassen und abzuwarten, was passierte.

Anja fragte in regelmäßigen Abständen, was ich sah oder fühlte und ließ mir genügend Zeit, hineinzufühlen und mich in diesem „Schwebezustand“ zu bewegen. Ich antwortete auf ihre Fragen mit dem, was ich entweder „sah“, fühlte oder welcher Gedanke mir gerade dazu kam. So hatte sie es mir vorher erklärt. Der erste Gedanke, der kommt, ist also die „richtige“ Antwort, auch wenn man nichts fühlt und die Gedanken dazwischenfunken und sagen wollen „jetzt denkst du doch wieder, die Antworten sollen dir doch gezeigt werden“.

Zu keiner Zeit kam der Punkt, an dem ich keine Antwort auf Anjas Fragen geben konnte. Meine Reise lief also ohne Unterbrechung. Und was sah ich? Ich ging weiter durch den Wald bis ich an einen See kam. Dort zog ich mich aus und ging langsam ins Wasser. Ich schwamm langsam und beobachtete meine Umgebung. Keine Menschen, nur ein paar Vögel am Himmel. Als ich aus dem Wasser hinauskam, war die Frage, was ich nun machte? Ich legte mich in den Sand (der See hatte an einer Stelle einen angelegten Strand) und wälzte mich darin, bis ich voller Sand war. Anschließend rannte ich wieder ins Wasser, dieses Mal so wild, dass das Wasser nur so spritzte. Auch im Wasser war ich dieses Mal eher wild und kindlich verspielt. Zu diesem Zeitpunkt kamen mir Gedanken und Gefühle zu „Ich habe oft sehr angepasst gelebt und ging nicht aus mir heraus. Habe mich nicht so gezeigt, wie ich es eigentlich wollte. Habe mich nicht getraut. Wollte nicht auffallen. Habe nicht meine Wahrheit gesprochen und nicht für mich eingestanden. Wow! Wo kam das denn jetzt auf einmal her?! Egal, es war da. Und fühlte sich zeitgleich nach der Antwort auf meine Frage an. Ich musste tief durchatmen, mir kamen Tränen.

Wie ging es weiter? Auf meiner Reise zog ich mich wieder an und ging zurück in den Wald. Dort blieb ich stehen und fing an, mich zu schütteln, zu hüpfen, zu tanzen und laut zu schreien. Anscheinend wollte da noch einiges raus und abgeschüttelt werden.

Jetzt fühlte ich mich ruhiger und entspannter. Der Weg führte mich zurück zu dem schönen Holzhaus (so möchte ich künftig tatsächlich leben: in einem Holzhaus im Grünen). Vor dem Haus hing eine einladende Hängematte, in die ich mich fallen ließ.

Dann hörte ich eine Stimme „Anja?“ Und ich antwortete „Ich bin wieder da!“ Anscheinend war jemand im Haus. Ein Mann. Nun kam er hinaus, gab meiner Hängematte einen sanften Schubs und mir einen sanften Kuss. Das war das Ende meiner Astralreise. Es fühlte sich rund an. Es musste nichts anderes mehr passieren.

Ein paar Minuten blieb ich noch liegen und kam ganz langsam zurück in die Realität. Wie hell es in dem Raum ohne das Tuch über den Augen war! Insgesamt eine ganz tolle Erfahrung. Danke, Anja!

Ob ich sagen würde, dass ich geflogen oder geschwebt bin? Nein, das nicht. Ob ich das Gefühl hatte, meinen physischen Körper zu verlassen? Auch das nicht. Dennoch fühlte es sich so an, als wäre ich in einer anderen Welt gewesen. Eine Welt, die Orte, die ich bereits kenne, mit „erfundenen“ Orten vereint hat.

Hast du auch schon Erfahrungen mit einer Astralreise gemacht? Wie hat es bei dir „geklappt“?

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