Heirate dich selbst!

Ich weiß, es klingt komisch, aber ich habe mich gestern selbst geheiratet! Und es ist ein schönes Gefühl.

Darauf kam ich durch das Buch „Heirate dich selbst“ von Veit Lindau (Werbung). Es wurde mir einmal von einer Freundin empfohlen und auch ich kann es nur jedem weiterempfehlen. Das Oberthema des Buches ist Selbstliebe: Wie radikale Selbstliebe unser Leben revolutioniert.

Nur, wenn du dich selbst liebst, mit allem, was du bist, kannst du überhaupt jemand anderen richtig lieben. Selbstliebe ist die Basis. Sie gibt dir eine innere Stärke und du bist weniger von der Zuwendung anderer Menschen abhängig.

Veit Lindau lädt in seinem Buch dazu ein, sich als Ausdruck seiner Selbstliebe, sich selbst zu heiraten. Mit einer Zeremonie, ganz nach den eigenen Vorstellungen. Das könnte man natürlich auch etwas größer gestalten, vielleicht auch mit Freunden feiern. Es sollte auf jeden Fall etwas Besonderes sein, ein Ereignis, das die Liebe zu dir selbst besiegelt. So wie eine „richtige“ Hochzeit unter Paaren eben auch, nur dass du das Ganze in diesem Fall für dich machst.

Das Buch habe ich schon vor ein paar Monaten gelesen und ich wusste, dass ich dieses Ritual auf jeden Fall für mich machen will, in welchem Umfang auch immer. Ich wollte gerne am Strand heiraten, schon in Travemünde habe ich darüber nachgedacht. Dort war ich allerdings die meiste Zeit mit so vielen anderen Dingen beschäftigt, dass es mir nicht richtig erschien. Also in Portugal.

Letztens hatte ich bereits einen schönen Ring für dieses Ereignis gefunden, meinen Ehering und vor ein paar Tagen schrieb ich das Ehegelübde. Veit Lindau gibt in seinem Buch ein Beispiel dafür mit. Alles, was er schreibt, klang für mich super passend, ich hätte am liebsten alles übernommen. Allerdings wollte ich lieber etwas selbst formuliertes. Es musste ja gar nicht lang sein, eher ganz genau passend für mich. Aus dem Herzen.

Als ich nun alle Vorbereitungen getroffen hatte, stand dem Event nichts mehr im Wege. Ich wollte dazu niemanden einladen (ein wenig verrückt klingt es schließlich, oder?) und ein allzu großes Happening sollte es gar nicht werden. Relativ spontan entschied ich mich also dazu, es gestern Abend zu machen. Das Wetter war gut, sie Sonne schien und ich hatte eh Lust auf einen kleinen Ausflug. Also schnappte ich mir Ring, Ehegelübde und Enka und wir fuhren zu einem sehr schönen Strand in der Nähe, in Bordeira. Ach ja, vorher zog ich mir noch etwas Schönes an, schminkte mich und steckte mir eine Spange mit Blume ins Haar.

Ich war an dem Strand in Bordeira nur ein einziges Mal vorher und das war schon Jahre her, demnach wusste ich gar nicht genau, wie es dort aussah. Nun kann ich sagen, dass alles sehr weitläufig ist, ein riesiger Strand, ein Strandwanderweg mit tollem Ausblick über Strand, Klippen und das Meer. Den fand allerdings nicht nur ich schön, sondern noch einige andere Menschen, weswegen dies nicht „der“ Ort für mich sein sollte. Ich fand etwas abseits der Touristen ein ruhiges, aber genauso schönes Plätzchen.

Dort machte ich es mir bequem, las mir mein Ehegelübde vor, was im Groben beinhaltet, dass ich mich selber lieben und ehren werde bis zum Rest meiner Tage. Dass ich mich akzeptiere, genauso, wie ich bin und nicht an mir zweifeln werde. Dass ich mich selber höre und sehe und immer zu mir stehe.

Anschließend steckte ich mir meinen Ring an den Finger und umarmte mich, küssen ging ja schlecht 😉 Einen Moment des Genießens und ein paar Selfies später, machte ich mich bereits auf den Rückweg zum Auto.

In meiner bisherigen Vorstellung über diesen Tag, würde ich schön Essen gehen. Allerdings war mir in dem Moment gar nicht danach. Ich musste ja nichts erzwingen, ich durfte an meinem besonderen Abend machen, wonach mir war. Somit fuhr ich mit dem Auto noch ein wenig weiter nach Carrapateira und schaute, ob mich dort ein Lokal für ein Getränk ansprechen würde. Tatsächlich gibt es dort ein paar ganz nette Läden. Mein Favorit war leider schon voll, also wurde es ein anderer Laden. Dort ließ ich meine Zeremonie mit einem besonderen Bier (in letzter Zeit trinke ich so gut wie keinen Alkohol) und leckeren Oliven ausklingen.

Für mich war es ein rundum gelungener Abend. Man hätte das Ganze sicherlich noch pompöser und feierlicher gestalten können, für mich war es so genau richtig. Ich zeige euch hier ein paar Bilder, so seid ihr auf diesem Wege Teil meiner eigenen Hochzeit.

Zum Abschluss des Abends hörte ich zu Hause eine Spotify Playlist mit All-Time-Favorite-Liebesliedern – genau passend.

Was hältst du davon, sich selbst zu heiraten? Abgefahren? Gut? Denkst du, was soll das denn? Lass es mal einen Moment auf dich wirken und frage dich, ob du nicht selber der wichtigste Mensch in deinem Leben bist? Warum dann nicht auch eine Selbst-Hochzeit? Wenn die Beziehung zu dir selber nicht gelingt, wie soll sie dann zu anderen gut gelingen?