Ich habe gerade gestern einen 3-tägigen Kitchari Detox beendet. Kennst du Kitchari? Es ist ein ayurvedisches Gericht, quasi ein Eintopf, das sehr gut bekömmlich und daher für Entlastungs-Kuren besonders gut geeignet ist. Warum ich das gemacht habe? Um meinen Körper zu reinigen, zu entlasten und zu entgiften. Gerade zu Frühling und Herbst sind solche Detox Kuren besonders sinnvoll. Dieses Mal war ich etwas später dran, aber das macht nichts.

Im Frühling in diesem Jahr habe ich für ein paar Tage gefastet. Das wollte ich jetzt nicht wieder machen, irgendwie fühlte ich mich dafür noch nicht wieder bereit. Es war zwar eine gute Erfahrung, gleichzeitig sehr herausfordernd, weil ich so abgenommen hatte und vorher schon recht wenig wog.

Also dieses Mal Detox auf die ayurvedische Art! Genau so habe ich es in den letzten Jahren bereits ein paar Male gemacht, zum ersten Mal vor langer Zeit in Hamburg. Ich kam durch eine kleine Detox Challenge von Prana Up Your Life darauf. Ich habe mitgemacht und diese Detox Kur seitdem öfter genau so wiederholt. Jedes Mal war es anders, jedes Mal fühlte ich mich anders. Ich erinnere mich z.B. sehr gut daran, dass ich mir beim letzten Mal zu viel während der Tage vorgenommen hatte. An einem Tag unternahm ich einen längeren Ausflug (auch in Portugal) mit meinem damaligen Partner, der auch beim Detoxen mitmachte und wir beide fühlten uns unglaublich schlapp. Im Nachhinein sagten wir uns, dass ein Tag zu Hause besser gewesen wäre. Es ist auch eigentlich so gedacht, dass man sich in diesen Tagen viel Ruhe und Erholung gönnt.

Ich habe für mich gelernt, dass ich also lieber nichts plane für diese 3 Tage und zu Hause und auf dem Sofa bleibe. Genau so habe ich es gemacht. Und es tat unglaublich gut! Gerade, weil ich an den Tagen zuvor so viel unterwegs war.

Aber erst einmal: was macht man während dieser 3 Tage? Ich beschreibe euch hier einmal die Eckpunkte meines Tagesablaufs:

Morgens Zunge schaben & Ölziehen

Danach ein großes Glas mit lauwarmem Wasser trinken

Zum Frühstück esse ich ein warmes Porridge mit ayurvedischen Gewürzen und warmem Apfel und Nüssen

Bis zum Mittag trinke ich 2-3 große Gläser lauwarmes Wasser mit 1 Teelöffel Apfelessig und 2 Ingwerscheiben

Mittagessen: Kitchari

Bis zum Abendessen trinke ich 2-3 große Gläser Kräutertee (gerne auch ayurvedischen Detoxtee)

Nachmittags: Spaziergang oder Yoga

Abendessen: Kitchari (spätestens um 19 Uhr, besser gegen 18 Uhr)

So sieht mein Ablauf aus, viele Menschen essen zum Frühstück ebenfalls Kitchari, also für ein paar Tage gar nichts anderes. Man kann diese Kur auch auf mehrere Tage ausdehnen, mir persönlich reichten drei 😉

Während der Zeit trinke ich keinen Kaffee. Das ist für mich meistens das Herausforderndste. Schon ein paar Tage vor dem Detox fange ich an, weniger Kaffee zu trinken (und ich trinke generell schon nicht sonderlich viel: 1-2 Tassen pro Tag). Einen Tag vorher habe ich dann gar keinen mehr getrunken. Leider war es nicht ausreichend, ich hatte auch am 1. Detoxtag unglaubliche Kopfschmerzen. Ja, das passiert bei mir immer, wenn ich keinen Kaffee trinke. Daher lag ich am ersten Tag auch hauptsächlich auf dem Sofa und habe abends sehr früh geschlafen. Das brauchte mein Körper anscheinend.

Was zusätzlich auch noch sehr gut wäre: einen Digital Detox zu machen. Das habe ich während des Fastens Anfang des Jahres gemacht und fand es super. Auch das bewirkt unglaublich viel. Leider habe ich es dieses Mal nicht geschafft, auch weil es gerade einiges zu organisieren gibt und es meine Arbeit nicht ganz hergegeben hat. Stattdessen kann ich mir ja demnächst mal wieder einen Sonntag ohne digitale Geräte gönnen (muss ich mich selber dran erinnern).

Es ist interessant zu beobachten, was so ein Detox mit einem macht. Ich merke zum Beispiel, dass ich mich sehr leicht fühle und ich das Essen super gut vertrage. Nichts von dem, was ich zu mir nehme, liegt mir schwer im Magen oder bekommt mir nicht. Das ist sehr angenehm. Körperlich fühle ich mich also sehr gut. Wenn ich auch nach dem Essen jedes Mal denke: war es das jetzt? Ich habe das Gefühl, dass etwas fehlt. Gar nicht, weil es zu wenig ist, eher aufgrund der Zutaten und Gewürze. Sonst würde ich vielleicht noch öfter etwas „Besonderes“ hinzufügen, sei es morgens zum Porridge das Mandelmus, Mittags ein paar Oliven, veganen Fetakäse, Kimchi, je nach dem wonach mir gerade ist. Lebensmittel mit einem intensiven Geschmack. Das fehlt beim Kitchari. Und das ist auch gut so. Denn so besinnt man sich mal wieder aufs Wesentliche.

Das Loslassen findet allerdings nicht nur auf körperlicher Ebene statt, auch emotional können wir in dieser Zeit loslassen. Es kann sein, dass auf einmal eine Traurigkeit aufkommt, ein schweres Gefühl oder auch Leichtigkeit. Ich hatte dieses Mal wieder das Gefühl, dass ich emotional einiges gehen lassen konnte, woran ich vorher noch festgehalten habe. Auch das tut gut. Es waren zwar keine großen Aha-Momente dabei, dennoch merkte ich, wie sich Dinge gelöst haben.

Im Allgemeinen kann ich so einen Detox wirklich nur empfehlen. Es ist meiner Meinung nach die sanfte Art des Entgiftens, die ayurvedische Art des Fastens. Man verzichtet nicht ganz aufs Essen, aber auf bestimmte Lebensmittel, Gewürze und Gewohnheiten. Auch das ist ein Verzicht. Und das Kitchari ist einfach ein Wunder-Gericht. Es ist super gut bekömmlich und für jedes Dosha (Konstitutionstypen aus dem Ayurveda) gut.

Während der letzten Male ist mir das Detoxen schwerer gefallen – wie gesagt, es ist immer unterschiedlich. Dennoch habe ich mich wieder auf ein wenig Abwechslung in meinem Speiseplan gefreut. Leichte und bekömmliche Gerichte möchte ich während der nächsten Tage beibehalten, auch den Verzicht auf Kaffee. Wo ich den Entzug nun schon einmal durchgestanden habe, kann ich auch noch etwas länger darauf verzichten.

So ein Detox ist zum Beispiel auch gut, um danach neue Gewohnheiten zu integrieren. Ich muss sagen, ich esse weitestgehend schon sehr gesund und ich möchte hier kaum noch etwas verändern. Auch Kaffee möchte ich bald wieder trinken. Ich mag Kaffee einfach zu gerne, um für immer darauf zu verzichten. Allerdings möchte ich ihn nicht mehr direkt morgens zum Frühstück trinken, sondern etwas später. Eine ganze Zeit lange habe ich erst gegen 11 Uhr meinen Kaffee getrunken, was mir sehr gut tat. In letzter Zeit habe ich das etwas schleifen lassen und mich daran gewöhnt, ihn direkt morgens zu trinken. Ich denke, es ist eine Gewohnheit, also kann ich mich auch wieder umgewöhnen 😉

Was hältst du von Detoxen und von Kitchari (falls du es kennst)?