Wenn ich etwas auf gar keinen Fall mehr missen möchte, ist es meine Morgenroutine. Sie ist ungefähr zu der Zeit, als ich mit Yoga angefangen habe, zu mir gekommen und seitdem geblieben. Sie hat mich und meinen Alltag stark verändert, zum Positiven. Und weil ich so begeistert von einer gesunden Morgenroutine bin, möchte ich euch davon berichten.

Was ist eine Morgenroutine?

Eine Morgenroutine sind Aktivitäten, die du bewusst jeden Morgen durchführst, um deinen Tag mit Klarheit, Energie und Fokus zu beginnen. Sie kann so einfach sein wie das Trinken eines Glases Wasser nach dem Aufstehen oder so umfangreich wie eine Stunde Yoga, Meditation und Journaling. Das Ziel einer Morgenroutine ist es, deinem Geist und Körper einen positiven Start zu geben und dir die Kontrolle über deinen Tag zurückzugeben, bevor die Anforderungen des Alltags übernehmen. Egal, ob du produktiver, entspannter oder achtsamer sein möchtest – eine individuell angepasste Morgenroutine kann ein kraftvolles Werkzeug sein, um deine Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Ich denke, der wichtigste Punkt ist, dass du den Tag bewusst startest und du dir Zeit für dich nimmst. Wenn ich an meinen Start in den Tag vor vielen, vielen Jahren denke, dann sah das ungefähr so aus: Der Wecker klingelt, ich drücke (mehrmals) auf die Snooze Taste. Danach sprang ich auf und ging entweder direkt unter die Dusche oder in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen. Egal, in welcher Reihenfolge, beides musste auf jeden Fall schnell sein. Allzu viel Zeit hatte ich für meine Abläufe nicht, schließlich musste ich zeitig aus dem Haus und zur Arbeit fahren.

Manchmal habe ich vor dem Verlassen des Hauses noch kurz etwas gegessen oder ich habe mir mein Frühstück mit auf die Arbeit genommen um dort in Ruhe, vor dem Computer (!) zu frühstücken. Der Tag fing also alles andere als bewusst und achtsam an. Und Zeit für mich blieb auch nicht. Geregelte Abläufe und Schnelligkeit waren gefragt. Ich kann mir vorstellen, dass der Morgen bei sehr vielen Menschen genauso aussieht. Bei dir vielleicht auch?

Mein produktiver Start in den Tag

Mit Beginn meiner Selbständigkeit und meiner Yogalehrerausbildung hat sich einiges in meinem Leben geändert. Ich habe vorherige Routinen, die oftmals ungesund waren, hinterfragt und Neue etabliert. Meinen Tag konnte ich mir nun freier einteilen, ich lebte im Allgemeinen ab sofort selbstbestimmter.

Durch die Yogalehrerausbildung wusste ich, dass mir Yoga am Morgen sehr guttut. Zudem hatte ich die Erfahrung gemacht, dass, wenn ich mir Yoga für abends vornahm, es oftmals bei dem Vorhaben blieb. Dann war ich k.o. von der Arbeit oder was auch immer an dem Tag anstand. Entweder rief mich das Sofa oder der Hunger. Oder beides.

Somit habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, direkt morgens auf die Matte zu gehen. Und dazu kann ich sagen, dass es nicht gleich 60 oder 75 Minuten sein müssen. Nein, selbst ein paar Minuten machen einen großen Unterschied.

Für mich persönlich gehört ebenso das Meditieren zu meiner gesunden Morgenroutine dazu. Mich schon morgens für ein paar oder auch mehr Minuten in Ruhe hinzusetzen, hilft mir, Entspannung mit in meinen gesamten Tag zu nehmen. Schon oft habe ich erlebt, dass ich Aufgaben mehr aus der inneren Balance heraus angehen kann, wenn ich morgens bereits meditiert habe. Natürlich gibt es auch Tage, an denen mein Gedankenkarussell morgens bereits sehr aktiv ist und ich am liebsten direkt in die Aktivität gehen möchte. An diesen Tagen lohnt es sich noch mehr, erst einmal zu meditieren. Vielleicht kennst du den Spruch

„Wenn du keine 5 Minuten Zeit hast zu meditieren, dann solltest du 30 Minuten meditieren.“ – Thích Nhất Hạnh

Wenn wir also das Gefühl von Zeitmangel wahrnehmen, ist das oft ein Zeichen dafür, dass wir besonders dringend innehalten und uns auf das Wesentliche konzentrieren sollten.

Wie sieht also meine eigene Morgenroutine aus?

 

Tatsächlich ganz unterschiedlich. Eine ganze Zeit lang war sie immer recht ähnlich, aber momentan fühle ich morgens in mich hinein und frage mich, wonach mir ist. Und auch, wieviel Zeit ich für meine Morgenrituale investieren möchte oder an diesem Tag kann. Manchmal lasse ich sie auch ausfallen. Da ich um die sehr positiven Effekte der Routine weiß und sie bereits erlebt habe, werde ich immer wieder automatisch dorthin zurückkehren, sie also nie komplett vergessen oder sie für eine längere Zeit ausfallen lassen. Schon nach ein paar Tagen ohne sie, fehlt mir etwas.

In der Regel sieht meine Morgenroutine so aus: Ich gehe ins Bad, schabe meine Zunge mit einem Zungenschaber und wasche mein Gesicht. Anschließend bereite ich mir ein Glas mit warmem Zitronenwasser zu, was das Erste ich, das ich morgens zu mir nehme. Während des Vorbereitens nehme ich einen Teelöffel Kokosöl in meinen Mund, womit ich einige Minuten lang Ölziehen praktiziere. Das heißt, ich ziehe das Öl in meinem Mund hin und her, durch die Zähne hindurch. Soweit sind dies Routinen aus dem Ayurveda, die für jedes Dosha (Konstitutionstyp) geeignet sind. Nachdem ich das Öl ausgespuckt habe, spüle ich meinen Mund mit Wasser aus und reibe meine Zähne kurz mit der Zahnbürste ab. Das ohne Zahnpasta, da ich gleich Zitronenwasser trinken werde. Dies macht den Zahnschmelz empfindlicher, weswegen man ca. 30 Minuten dazwischen warten sollte.

Mit dem Zitronenwasser und meinem Journaling Buch setze ich mich auf mein Sofa und schreibe 3 Dinge, die mich beschäftigen auf und 3 Dinge, für die ich dankbar bin. Der erste Teil befreit meinen Geist von allem, was dort so herumflitzt und ich bringe selber beim Schreiben Dinge an die Oberfläche und ins Bewusstsein, die vorher unbewusst waren. Der zweite Teil lässt meinen Fokus aus das Positive in meinem Leben richten. Es hebt die Stimmung und lässt langfristig eine optimistische Denkweise entwickeln. Es fördert Achtsamkeit und Dankbarkeit für die kleinen Dinge im Leben, was wissenschaftlich nachweislich das Wohlbefinden steigert.

Anschließend mache ich meistens ca. 10-30 Minuten Yoga, 1-2 Atemübungen und meditiere ca. 20 Minuten lang. Ich variiere zwischen aktivem Yoga, Yin Yoga und sinnlichem, weiblichen Yoga, je nach Empfinden.

Morgenroutine
Auch im Urlaub nehme ich mir Zeit für meine Morgenroutine

 

Andere Elemente können das freie Tanzen sein, HIIT Training oder Joggen, wenn es etwas auspowernder sein soll.

Egal, für was ich mich entscheide, hiernach bin ich bereit für den Tag und habe bereits einige Zeit in mich selber investiert und in meine Zufriedenheit. Auch, wenn der Tag einmal stressig werden sollte, so fußt dies auf einer Basis der Selbstfürsorge und Selbstzuwendung. So agiere ich auch tagsüber mehr aus meiner Mitte heraus und aus der Entspannung.

Ach ja, und dann geht’s noch weiter. Da ich einen Hund habe, gehe ich jeden Morgen nach dem beschriebenen Programm spazieren. Wenn ich wieder zu Hause bin, bereite ich erst ihr, dann mir das Frühstück zu. Zum Essen nehme ich mir Zeit (so viel wie ich dann noch habe oder mir nehmen möchte). Ich esse so gut wie nie vor dem Laptop oder nur schnell nebenbei. Natürlich kann auch das einmal vorkommen, aber super selten.

Wie sieht deine Morgenroutine aus, wenn du schon eine hast? Und wenn du noch keine hast, probiere es einmal für dich aus. Lass dich nicht von langen Morgenroutinen abschrecken, also auch nicht von meiner. Es können auch einfach zehn Minuten sein, in denen du dich ganz dir widmest. Wenn du mit einer Routine startest, setze diese 21 Tage lang um. Man sagt, dass etwas, das man 21 Tage lang durchhält zur Routine wird. Der Körper merkt sich die positiven Effekte und du wirst wie automatisch damit weitermachen.

In meinem nächsten Post werde ich dir 10 Tipps mitgeben, wie du deine Morgenroutine erfolgreich umsetzt.

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